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Weisheitszähne behalten oder
ziehen lassen?

Nicht jeder hat alle Weisheitszähne – Aber häufig bereiten sie Probleme

Sich für oder gegen eine Entfernung zu entscheiden ist nicht leicht – Ihre Dreiländer-Zahnärzte Ravensburg geben Ihnen wichtige Entscheidungshilfen

Auweia, au Backe! Das sagen wir spontan, wenn uns ein Missgeschick widerfährt, das Folgen haben wird. Vor Schmerz auch dann, wenn es oben und unten ganz hinten im Gebiss drückt, schiebt, und weh zu tun beginnt. In der Regel sind es die Weisheitszähne, die sich da zu Wort melden, und wir ahnen schon: Wir müssen uns demnächst für oder gegen sie entscheiden. Ziehen lassen oder behalten? Ihre Zahnärzte im Dreiländerhaus geben Ihnen dazu Entscheidungshilfen und Empfehlungen.

Nicht jeder hat alle Weisheitszähne – Aber häufig bereiten sie Probleme

Das vollständige Gebiss eines Menschen hat 32 Zähne. Vier dieser Zähne zeigen sich jedoch erst im Jugend- oder Erwachsenenalter, manche brechen auch gar nicht erst durch. Das sind die Weisheitszähne. Sie heißen so, weil sie erst spät kommen und man in diesem Alter schon eine gewisse „Weisheit“ erlangt hat. Es gibt Menschen, die haben vier Weisheitszähne, andere zwei und manche haben gar keine. Wenn die Weisheitszähne gar nicht angelegt sind oder sich ohne Probleme bei den anderen Zähnen einreihen, ist das am besten. Leider aber bereiten sie häufig Probleme.

80 Prozent der jungen Erwachsenen in Europa betroffen

Die Entwicklung der Weisheitszähne ist häufig erst im Erwachsenenalter abgeschlossen. Bei den meisten Menschen reicht der Platz im Kiefer für die Weisheitszähne jedoch nicht aus und diese können sich häufig nicht korrekt in die Zahnreihe einordnen; sie bleiben dann ganz oder teilweise im Kiefer eingeschlossen. Laut Bundeszahnärztekammer betrifft dieses Problem 80 Prozent der jungen Erwachsenen in der europäischen Bevölkerung, weshalb die meisten Menschen sich früher oder später mit der Zahnentfernung auseinandersetzen müssen.

Warum Weisheitszähne gefährlich sein können

Wenn sich Weisheitszähne nicht korrekt in die Zahnreihe einstellen, können Gefahren von ihnen ausgehen. Typische Probleme sind:

  • Infektionen im Schlupfwinkel zwischen Krone und Kieferknochen, aus denen sich Abszesse bilden können.
  • Zysten, die aus dem Umgebungsgewebe der Zahnkrone entstehen und Knochendefekte verursachen können.
  • Schädigungen des Zahnbetts und der Wurzel benachbarter Zähne.
  • Karies am Weisheitszahn oder am Nachbarzahn durch die Bildung von Schmutznischen.
  • Da der Weisheitszähne Schwachstellen im Knochen darstellen, kann es zu Unterkieferbrüchen an der Stelle der Weisheitszähne kommen, in seltenen Fällen auch zu Tumoren, die aus dem Umgebungsgewebe der Zahnkrone entstehen können.

Panorama-Röntgenaufnahmen zur Früherkennung

Spezielle Panaroma-Röntgenaufnahmen helfen dabei, die Probleme frühzeitig zu erkennen und festzustellen, ob die Weisheitszähne ohne Komplikationen wachsen oder ob Schwierigkeiten zu erwarten sind. In speziellen Fällen, beispielsweise bei einer Lage des Weisheitszahnes an einem Gefühlsnerven, kann auch eine dreidimensionale Röntgenaufnahme erforderlich werden. Ausschlaggebend für eine Zahnentfernung ist zunächst natürlich immer der allgemeine Gesundheitszustand.
Das Übersichtsröntgenbild hilft dabei vor einer Entscheidung über die Zahnentfernung folgende wichtigen Aspekte zu klären:

  • Haben die Zähne bereits zu krankhaften Veränderungen am Kiefer oder den Zähnen geführt oder sind solche zu erwarten?
  • Ist zu erwarten, dass sich die Zähne regelrecht entwickeln können?
  • Sind besondere operative Risiken bei einer Entfernung zu erwarten?
  • Sind die Weisheitszähne eventuell zum Ersatz verlorener oder stark geschädigter Backenzähne geeignet?

Wann Sie Ihre Weisheitszähne behalten dürfen

  • Wenn eine spontane, regelrechte Einstellung der Weisheitszähne in die Zahnreihe zu erwarten ist.
  • Wenn eine Extraktion anderer Zähne und/oder eine kieferorthopädische Behandlung mit Einordnung des Zahnes sinnvoll und von Seiten des Patienten auch gewünscht wird.
  • Wenn Weisheitszähne tief im Knochen verlagert sind und ein hohes Risiko operativer Komplikationen besteht, können Zähne ohne umgebende krankhafte Veränderungen belassen werden.

Wann die Entfernung der Weisheitszähne überprüft werden solle

  • Bei einem längeren Aufenthalt in Regionen ohne moderne medizinische Versorgung.
  • Wenn eine zahnbezogene Narkosebehandlung vorgenommen wird und erneute Narkose zur Entfernung eines Weisheitszahnes durchgeführt werden müsste.
  • Wenn zu erwarten ist, dass ein Weisheitszahn durch den Druck einer Prothese freigelegt wird und damit eine Schlupfwinkelinfektion begünstigt würde.
  • Wenn eine kieferorthopädische Behandlung (Zahnbewegung) durch die Weisheitszähne erschwert wird.

Wann Ihre Weisheitszähne entfernt werden sollten

Eine Reihe von Anhaltspunkten aus der wissenschaftlichen Fachliteratur und aus der Diskussion von Expertengruppen der Bundeszahnärztekammer geben Aufschluss über die Frage, wann ihre Weisheitszähne entfernt werden sollten:

  • Bei Schlupfwinkelinfektionen am Weisheitszahn (sog. Dentitio difficilis). Bei Karies oder Wurzelentzündungen am Weisheitszahn.
  • Bei Zysten oder anderen krankhaften Veränderungen in der Umgebung des Zahnes; in diesen Fällen muss mit der Zahnentfernung eine Gewebeprobe vorgenommen werden.
  • Bei Auflösungserscheinungen am Nachbarzahn oder wenn der Weisheitszahn das Zahnbett des Nachbarzahnes gefährdet.
  • Wenn absehbar ist, dass die Weisheitszähne eine Operation am Kiefer, beispielsweise eine Korrektur einer Kieferfehlstellung oder eine Kieferbruchbehandlung, erschweren.
  • Wenn Weisheitszähne das Zusammenbeißen der Zähne stören oder zu befürchten ist, dass Schmerzen durch die Weisheitszähne ausgelöst werden.

Ambulante Behandlung im Allgemeinen ausreichend

Patienten stellen sich häufig Fragen wie: Können Weisheitszähne ambulant entfernt werden? Ist eine Narkose sinnvoll? Kann eine stationäre Behandlung notwendig werden? Seien Sie beruhigt: Im Allgemeinen ist eine ambulante Behandlung bei uns im Haus ausreichend.

Die Zahnentfernung kann pro Kieferhälfte erfolgen oder mehrere Zähne in einer Sitzung umfassen. Bei der Weisheitszahnentfernung wird grundsätzlich angestrebt, sämtliche Anteile eines Zahnes zu entfernen. In Einzelfällen kann sinnvoll sein, kleine Zahnanteile zu belassen, wenn Nervläsionen oder unverhältnismäßige Knochendefekte in Kauf zu nehmen wären. Eine Behandlung unter Narkose oder unter beruhigenden Medikamenten kann sinnvoll sein, wenn die operative Entfernung einen hohen Schwierigkeitsgrad hat oder wenn zusätzliche weitere Behandlungsmaßnahmen kombiniert werden sollen. Eine Narkosebehandlung kann auch dann medizinisch sinnvoll sein, wenn deutliche Behandlungsängste bestehen und eine Narkosebehandlung von Seiten des Patienten ausdrücklich gewünscht wird.

Eine stationäre Behandlung ist selten vonnöten. Sie kann beispielsweise bei schwerwiegenden Allgemeinerkrankungen (Blutungsneigung, Störungen der Immunabwehr) oder besonderen OP-Verläufen sinnvoll sein.

Individuelle Einschätzung Ihrer Risikolage und persönliche Empfehlung

Ob Sie Ihre Weisheitszähne entfernen lassen oder nicht, ist immer eine individuelle Entscheidung. Wir, Ihre Zahnärzte im Dreiländerhaus, schätzen Ihre Risikolage nach abgeschlossenen Voruntersuchungen und Befundlage individuell ein und geben Ihnen eine persönliche Empfehlung. „Ob ein Mensch klug ist, erkennt man an seinen Antworten. Ob ein Mensch weise ist, erkennt man an seinen Fragen“. Das hat der ägyptische Literaturnobelpreisträger Nagib Mahfuz gesagt. Wir sagen Ihnen, ob Sie ihre Weisheitszähne behalten oder doch besser entfernen lassen sollten.

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Bei Ihrer Erstuntersuchung nehmen wir uns besonders viel Zeit für eine gründliche umfassende Untersuchung und eine ausführliche Beratung. Gerne füllen Sie vorab schon unseren Anamnesebogen zuhause aus und bringen ihn ausgefüllt mit zu Ihrem Termin.