Invisalign: Ablauf der Behandlung (Vorher-Nachher)
Wie läuft nun eine Aligner-Behandlung konkret ab? Im Folgenden schildern wir beispielhaft den typischen Ablauf einer Invisalign-Therapie – von der ersten Beratung bis zum strahlenden Vorher-Nachher-Ergebnis:
1. Beratung und Diagnostik: Zunächst erfolgt ein ausführliches Beratungsgespräch beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden. Hier wird geprüft, ob eine Aligner-Therapie in Ihrem Fall sinnvoll ist. Es werden Abdrücke oder ein moderner 3D-Scan Ihrer Zähne genommen sowie Fotos und Röntgenbilder zur Diagnose erstellt. Anhand dieser Unterlagen bewertet der Behandler die Zahnstellung und bespricht mit Ihnen Ihre Wünsche (z.B. welchen Korrekturgrad Sie sich erhoffen, und ob dies mit Alignern erreichbar ist). Wenn Sie sich für die Behandlung entscheiden, geht es weiter zur digitalen Planung.
2. Digitale Behandlungsplanung: Mit Hilfe spezieller Software (bei Invisalign z.B. das ClinCheck-System) wird ein virtuelles 3D-Modell Ihres Gebisses erstellt. Der Arzt plant die einzelnen Zahnbewegungen Schritt für Schritt am Computer. Sie erhalten oft die Möglichkeit, das vorhergesagte Endergebnis schon virtuell zu sehen – quasi ein “Invisalign Vorher-Nachher”-Vergleich, noch bevor die Behandlung startet. In dieser Planungsphase wird auch festgelegt, wie viele Schienen ungefähr nötig sein werden und ob Hilfsmittel (Attachments, Gummizüge etc.) eingesetzt werden müssen. Sobald der Plan steht, wird er mit Ihnen abgestimmt und dann zur Fertigung freigegeben.
3. Herstellung der Schienen: Der digitale Plan geht an das Labor des Aligner-Herstellers. Dort werden Ihre individuellen Aligner-Schienen produziert – meist mittels 3D-Druck und Thermoformung. Die Anzahl der Schienen richtet sich nach dem Behandlungsplan; es können z.B. 10 Schienen für einen leichten Fall sein oder 30+ Schienen für umfangreichere Korrekturen. Jede Schiene ist beschriftet und der Reihenfolge nach sortiert. Die Fertigung dauert in der Regel ein paar Wochen.
4. Einsetzen der ersten Schiene: Sobald die Aligner geliefert sind, beginnt die eigentliche Behandlung. Bei einem Termin setzt der Arzt die erste Schiene ein und überprüft deren Passform. Falls Attachments erforderlich sind, werden diese zu Beginn auf die entsprechenden Zähne geklebt. Sie erhalten genaue Instruktionen: wie man die Schienen ein- und aussetzt, wie man sie reinigt, und wie oft sie zu wechseln sind. In der Regel trägt man jede Invisalign-Schiene etwa 1–2 Wochen lang, bevor man selbst zur nächsten wechselt. Der Arzt gibt Ihnen meist mehrere Schienen mit nach Hause (z.B. Schienen 1–6), damit Sie eigenständig wechseln können. Außerdem bekommen Sie kleine „Chewies“ (weiche Gummis, auf die man beißt, um die Schiene ganz auf die Zähne zu drücken) und eine Aufbewahrungsbox für die Aligner.
5. Regelmäßige Kontrollen: Etwa alle 6–8 Wochen finden Kontrolltermine statt. Dabei prüft der Behandler, ob die Zähne den geplanten Bewegungen folgen und die Schienen gut passen. Sie bringen Ihre zuletzt getragenen Schienen mit, und es wird der Fortschritt beurteilt. Wenn alles planmäßig verläuft, erhalten Sie die nächsten Schienensätze (z.B. Nummer 7–12) ausgehändigt. Falls kleinere Korrekturen nötig sind – beispielsweise wenn ein Zahn der Planung hinterherhinkt – kann der Arzt durch sogenannte “Refinement”-Schienen den Plan anpassen. Gegebenenfalls werden auch die Attachments zwischendurch erneuert oder ergänzt, falls erforderlich. Die Mitarbeit des Patienten bleibt entscheidend: Der Arzt kann sehen (z.B. an feinen Verfärbungen der Schiene), ob diese ausreichend getragen wurde. Dank neuer Technologien gibt es mitunter Apps, mit denen man seinen Tragefortschritt dokumentieren kann – aber in den meisten Fällen genügt die regelmäßige Kontrolle in der Praxis.
6. Behandlungsende – das “Nachher”: Hat der Patient die letzte Schiene erreicht, sind die Zähne in die angestrebte Position bewegt. Es folgt ein Abschlusstermin, bei dem erneut Abdrücke/Scan und Fotos gemacht werden – quasi das “Nachher”-Bild im Vergleich zum Ausgangszustand. Die Attachments werden sanft entfernt und die Zähne poliert. Viele Patienten sind erstaunt, wie sehr sich ihr Lächeln innerhalb der Behandlungszeit verbessert hat. Ein Invisalign Vorher-Nachher Vergleich (ggf. anhand der initialen Simulation vs. aktuellem Ergebnis) zeigt eindrucksvoll die Veränderung: Gerade und harmonisch stehende Zähne statt der ursprünglichen Fehlstellung. In den meisten Fällen entspricht das Resultat sehr genau dem vorab simulierten Ziel. Sollte doch noch etwas Optimierung nötig sein, kann der Arzt über eine kurze Refinement-Phase mit ein paar zusätzlichen Schienen die Feinkorrektur vornehmen.
7. Retentionsphase: Wie bei jeder kieferorthopädischen Behandlung muss das erreichte Ergebnis stabilisiert werden, damit die Zähne nicht wieder zurückwandern. Hierfür erhält der Patient einen Retainer. Das kann entweder eine durchsichtige Retentionsschiene für die Nacht sein (ähnlich wie ein Aligner, aber ohne aktive Bewegungskraft) oder ein dünner festsitzender Draht, der an der Innenseite der Frontzähne befestigt wird. Oft wird auch beides kombiniert (Draht für dauerhafte Sicherung plus Schiene für nachts zur zusätzlichen Stabilisation). Der Retainer sollte langfristig getragen werden – mindestens jedoch für die gleiche Dauer, die die aktive Behandlung gedauert hat. Der Arzt informiert über Pflege und Handhabung. Mit dem Retainer bleibt Ihr neues Lächeln auf Dauer erhalten.
Dieser gesamte Behandlungsablauf kann – je nach Ausgangsbefund – zwischen ca. 3 und 24 Monaten dauern. Einfachere Fälle sind manchmal schon in wenigen Monaten abgeschlossen, während komplexe Korrekturen auch mal 1,5 bis 2 Jahre benötigen können. Der große Vorteil bei Invisalign & Co.: Man sieht bereits während der Behandlung kontinuierlich Verbesserungen, was sehr motivierend ist. Und das Endergebnis – gerade Zähne und ein schönes Lächeln – entschädigt für alle Mühen. Viele Patienten berichten, dass sie dank Alignern wieder unbefangen lächeln und sich deutlich wohler fühlen.